Redewendung: „Schiss haben“

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Ich hab Schiss“, sagt man, wenn man wirklich Angst hat. Wenn etwas ungeheuerlich erscheint, „hat man ein ungutes Bauchgefühl“ und bei chronischen Sorgen „liegt einem etwas im Magen“. Ist etwas richtig schiefgegangen, sagt man „etwas ist in die Hose gegangen“. Nicht umsonst heißt es „der Darm ist der Spiegel der Seele.“

Können Sie sich noch an die Hamsterkäufe zu Beginn der Pandemie erinnern? Was war als erstes ausverkauft? Richtig es war das Klopapier, denn die Situation war wirklich „beschissen“.

Was passiert im Körper, wenn man Schiss hat?

Angst geht mit einer Notfallreaktion einher. Die meisten Menschen reagieren mit einer Vorbereitung auf eine Fluchtreaktion „um sich auf die Beine zu machen“ einige machen sich bei Angst aber Kampfbereit und werden zum „Angstbeißer“. Neben vielen anderen körperlichen Reaktionen betrifft die Angst-Reaktion auch den Darm. Durch die vermehrte Adrenalinwirkung wird die Verdauung eigentlich abgeschaltet und der Darm gelähmt. Bleibt aber noch genug Zeit um sich „zu erleichtern“ kann es bei vielen Menschen dazu kommen, dass Harn- und Stuhldrang entstehen. Man „macht aus Angst in der Hose“ ist die entsprechende Redewendung dazu.

Der Sinn dahinter dürfte darin liegen, dass man mit dem Harn- und dem Stuhlverlust noch ein bisschen leichter und wendiger wird, was sich auf die Flucht- und Kampfchancen günstig auswirken dürfte. Dabei muss man zwischen akuter Angst und subakuter Angst unterscheiden. Bei akuter Angst, wenn also gar keine Zeit mehr bleibt, werden die Schließmuskeln von Darm und Blase verschlossen. Bei subakuter Angst kann es sein, dass „es in die Hose geht.

Was im Körper bei Angst noch abgeht und wie sich die Vorgänge in der Sprache niedergeschlagen? Lesen Sie dazu das Buch „Redewendungen medizinisch erklärt“ ISBN 978-3-662-68355-2