Aphten

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Ursachen von Aphten

Ursache und Pathogenese von Aphten sind weitgehend ungeklärt. Die meisten Patienten mit chronisch-rezidivierenden Aphthen sind vollkommen gesund. Aphten können aber auch ein Symptome für folgende Krankheiten sein:

  • Verletzungen im Mund (Bissverletzungen, scharfe Kanten von Zähnen oder Zahnspangen, zahnärztliche Arbeiten)
  • Stress und Angst (Emotionale Belastungen und psychischer Streß)
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien: (Reaktionen auf Schokolade, Kaffee, Erdbeeren, Eier, Nüsse, Käse, stark gewürzte Speisen)
  • Mangel an bestimmten Nährstoffen:
    • Eisenmangel
    • Vitamin-B12-Mangel
    • Folsäuremangel
    • Zinkmangel
  • Hormonelle Veränderungen:
    • Menstruationszyklus-assoziertes Auftreten von Aphten
    • Schwangerschaft
  • Genetische Veranlagung (familiäre Häufung von Aphthen)
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • Autoimmunerkrankungen (SLE)
    • Sjögren-Syndrom (Autoimmunerkrankung, der Speichel- und Tränendrüsen => Mundtrockenheit => Aphthen)
    • Morbus Crohn
    • Zöliakie
  • Morbus Behçet (Entzündungen der Blutgefäße im ganzen Körper gekennzeichnet ist, häufig bestehen auch genitale Aphthen, Augenentzündungen, Hautveränderungen. Gelenkschmerzen)
  • Zahnpasta und Mundhygieneprodukte (Einige Zahnpasten und Mundspülungen enthalten Natriumlaurylsulfat (SLS) und Aphthen verursachen).
  • Medikamente:
    • nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR, Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac u. a.)
    • Beta-Blocker (Hochdruckmittel, Herzmittel)
    • Pille, Spirale, Hormonersatztherapie
  • Rauchen und Alkohol (Beide können die Schleimhaut im Mund reizen und zu Aphthen führen)
  • Infektionen (Virale Infekte (HERPES!), bakterielle Infekte, Pilzinfektionen)
  • Immunsuppressive Zustände: (HIV/AIDS oder andere Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen)
  • Mundtrockenheit (Xerostomie) verringerter Speichelfluss kann die Mundschleimhaut anfälliger für Verletzungen und Infektionen machen
  • Zöliakie (Autoimmunerkrankung, die durch Glutenunverträglichkeit verursacht wird)
  • Reizstoffe und Chemikalien (stark säurehaltigen oder basischen Substanzen, kann die Mundschleimhaut schädigen und Aphthen verursachen)
  • Krebsgeschwüre

Behandlungsmöglichkeiten

Alle Therapie dürfen nur unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden!

  • Lokale Therapie:
    • Suche nach krankheitsauslösenden oder -unterhaltenden Faktoren.
    • Betupfen der Aphthen mit adstringierenden Lösungen und/oder anästhesierenden, beispielsweise lidocainhaltigen Lösungen oder Gelen bestehen.
    • Vorübergehend können Glukokortikoidhaftsalben (z. B. Vola-A-Haftsalbe®)
    • evtl. Mundspülungen mit Tetrazyklinlösung (1% in Aqua dest. oder Glycerin) sind manchmal hilfreich.
  • Systemische Therapie:
    • Substitution von Folsäure, Vitamin B12, Zink, evtl, Eisen (nur wenn ein Eisenmangel besteht)
    • Glukokortikoide und Immunsuppressiva sind wirksam, sollten jedoch in Relation zur Schwere der jeweiligen Manifestation eingesetzt werden
    • In Ausnahmefällen können folgende Therapie wirksam sein
      • Pentoxyphyllin (Trental®)
      • Dapsone
      • Kolchizin
      • Acitretin (Achtung: Embryonalschäden bei Anwendung von Frauen, deshalb unbedingt verhüten),
      • Tetrazykline
      • Bei Morbus Behçet sprechen Aphten meistens auf Ciclosporin  an.
      • Thalidomid (Contergan®!) als Tumornekrosefaktor – Alpha-Synthesehemmer ist wirksam, jedoch in Deutschland nicht zugelassen. (Achtung: Missbildungen bei Schwangerschaft, deshalb nur bei gleichzeitiger Verhütung anwendbar).
      • Bei prämenstrueller Verschlechterung ist gynäkologische Mitbetreuung erforderlich.

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