Zungenbrennen ist ein sehr belastendes Symptom, das oft „unheilbar“ erscheint, weil viele medizinische Disziplinen dafür zuständig sind (HNO, Zahn, Haut, Endokrinologie, Neurologie, Psychiatrie, Infektiologie, Gastroenterologie, Innere Medizin und Ernährungsmedizin)
Ursachen
- Nährstoffmangel (gastroenterologische Krankheiten)
- Vitaminmangel (B2, B3, B6, B9, B12, C u.a.)
- Eisen-Mangel (Plummer-Vinsom-Syndrom)
- Proteinmangel
- Thioctsäuremangel
- Zöliakie
- Alle Arten von Anämie
- Unverträglichkeitsreaktionen
- Histaminintoleranz (Histaminose)
- Mastzellenerkrankungen
- Orales Allergiesyndrom bzw. Allergie-Spätreaktion (siehe dort)
- Allergie auf Zahnmaterialien oder Mundpflegeprodukte
- Entzündungen
- Glossitis (Zungenbrennen).
- Refluxkrankheit (GERD): Magensäure, die in die Speiseröhre und den Mund aufsteigt, kann die Zunge und den Mund reizen.
- Neurologische KH & Schmerzsyndrome
- Burning-mouth-Syndrom (Glossopyrosis: Brennen, Trockenheit, metallischer oder bitterer Geschmack im Mund).
- Trigeminusneuralgie (V3, N. Lingualis)
- Neurodegenerative Erkrankungen (Parkinson, ALS, u.a.)
- Neuropathien (Zungenbrennen bei diabetischer NP, Chemotherapie-induzierte NP, Post-Zoster-NP u. a.)
- Nervenverletzungen (chirurg. Eingriffe, Traumen ua.)
- Multiple Sklerose (Starke, elektrisierende oder brennende Schmerzen, die auch die Zunge betreffen können)
- Mundtrockenheit
- Unzureichende Speichelproduktion ist die Folge von Erkrankungen der Speicheldrüsen (s.d.)
- Mb. Sjögren
- Unzureichende Speichelproduktion kann eine Nebenwirkung zahlreicher Medikamente sein (v.a. Psychopharmaka!)
- Z.n. Strahlentherapie
- Mukoviszidose
- alle Schleimhauterkrankungen
- Hormonelle Veränderungen (hormonelle Ungleichgewichte)
- Frauen in den Wechseljahren (häufige Ursache)
- Östrogenmangel ODER Östrogenüberschuss
- Progesteronmangel ODER Progesteronüberschuss
- Pille, Hormonspirale, schlecht eingestellte Hormonersatztherapie.
- Schilddrüsenunterfunktion ODER Schilddrüsenüberfunktion
- Hypercortisolismus (Mb. Cushing, Z.n. Kortisontherapie? U.a)
- Diabetes mellitus
- Glukagonom
- Zahnprobleme
- Schlecht sitzende Prothesen oder Zahnspangen,
- Zahnerkrankungen
- Zahnfleischentzündungen
- Psychische Faktoren
- Stress
- Angststörung
- Depressionen uva.
- Infektionen (Stomatitis, Glossitis)
- Virale Infektionen (Herpes hominis Viren, Hepatitis C)
- Bakterielle Infektionen (Lues?)
- Pilzinfektion (Candida!)
- Medikamente
- Zytostatika
- Butazolidin
- Antibiotika, Sulfonamide
- ACE-Hemmer (Hochdruckmittel, Herzmittel)
- (Trizyklische) Antidepressiva
- Anticholinerg wirksame Medikamente
- Intoxikationen
- Thallium, Arsen u.a.
- Oraltabak
- Andere Krankheiten
- Nekrolytisch migratorisches Erythem
- Arteritis Temporalis
Untersuchungen
- Facharzt-Untersuchungen: HNO, Zahn, Haut, Endokrinologie, Neurologie, Psychiatrie, Infektiologie, Gastroenterologie, Innere Medizin und Ernährungsmedizin
- Blutuntersuchungen:
- Komplettes Blutbild
- Entzündungmarker: BSG, CRP, Elektrophorese, Neopterin, Procalzitonin, Serumamyloid A
- Serologische Untersuchungen (Viren, Bakterien, evtl. Pilze)
- Autoimmunparameter: ANA+Subsets
- Vitamine und Spurenelemente: Vitamin B2, B12, Folsäure, Eisen, Transferrin, Ferritin, löslicher Transferrin-Rezeptor
- Tryptase
- Hormone (Östradiol, Progesteron, LH, FSH, TSH, FT3, FT4 u.a, evtl. Speichelkortisol-Tagesprofil)
- Stoffwechsel: HbA1c, BZ, Insulin
- Weitere Untersuchungen
- Allergieaustestung
- Abstrichuntersuchungen (Pilze? Pathogene Bakterien?)
- ggf. Biopsie
- ggf. Gastroskopie und Videokinematografie des Ösophagus
- ggf. Sialographie
In jedem Fall ist das Vorgehen mit ihrem behandelndem Arzt zu besprechen