Hier ist eine Sammlung von Ideen, was man gegen Lärm tun kann
Technische Möglichkeiten
(für den Hausbau)
- Lärmschutzfenster können bis zu 40 (44 dB) Schallschutz bieten. Dabei ist zu beachten, dass meistens die hohen Töne stärker herausgefiltert werden als die tiefen. Man hört dann weiterhin die Bässe bei Diskomusik, aber nicht mehr das Vogelzwitschern. Fragen Sie deshalb nach den Schallschutzwerten bei verschiedenen Frequenzen. Es hängt von der Glasdicke ab, welche Frequenzen herausgefiltert werden. Leider werden bei vielen Fenstern zwei gleich dicke Gläser verwendet und damit nur ein kleines Frequenzspektrum herausgefiltert.
- Bei baulichem Lärmschutz gilt es, die Mauern mit möglichst hoher Masse zu errichten. Hohe Masse schützt besser vor Lärm, hat aber einen geringeren Isolationswert. Deshalb verwenden viel Baufirmen eher wärmedämmende und nicht Lärm-mindernde Materialien.
Ideen für Politiker
(die etwas für die Bevölkerung tun wollen)
- Einführung von Lärm-abhängigen Veranstaltungsgebühren. Dazu muss die Lärmemission von den Behörden gemessen werden und jede dB-Minute mit einem gewissen Betrag bezahlt werden. Je länger laut gespielt wird, desto mehr muss der Veranstalter an die Gemeinde zahlen.
- Einführung von Lärm-Radar-Messungen. In Frankreich werden bereits ähnlich wie bei Geschwindigkeitsmessungen auch der Lärm der vorbeifahrenden Fahrzeuge gemessen und ggf. geblitzt.
- Einführung von Lärm-abhängigen Landegebühren und zeitabhängigen Landegebühren an Flughäfen. Es gäbe sehr leise Flugzeuge, die aber von den Fluggesellschaften aus Kostengründen nicht angeschafft werden. Solange Lärm nichts kostet, wird auch nichts passieren. Nächtliche Landungen müssten empfindlich teuer werden.
- Lärmschutzverordnung erneuern. Oft gibt es in Gemeinden gar keine Lärmschutzverordnung oder sie sind hoffnungslos veraltet.
Ideen für Betroffene
(die sich zur Wehr setzen wollen)
- Bürger können Beschwerden über ungebührliche Lärmbelastungen bei der Volksanwaltschaft einbringen. Dabei ist es oft günstiger viele Beschwerden einzubringen (als besser 50 Einzel-Beschweren einzubringen als 1 Beschwerde mit 50 Unterschriften). Die Landesregierung fragt am Jahresende meist nach der Anzahl der eingegebenen Beschwerden und nicht die Anzahl der betroffenen Menschen.
- Lassen Sie sich von Ihrer Gemeinde die geltende Lärmschutzverordnung zeigen.
- Starten Sie eine Petition, eine Unterschriftenaktion oder eine parlamentarische Bürgerinitiative
- Suchen Sie in der lokalen Zeitung einen Journalisten/Journalistin, die über Ihre Lärmprobleme regelmäßig berichtet. Wichtig sind wiederholte Berichte.
Ideen für Betroffene
(die gesundheitlichen Auswirkungen von Lärm reduzieren wollen)
- Gehörschutz (Ohrstöpsel etc.) können bei Veranstaltungen oder Lärmarbeit den Schalldruck reduzieren und damit vor Hörschäden schützen, aber keine „Ruhe“ vermitteln.
- Noise-Cancelling-Kopfhörer, können den Umgebungslärm fast vollständig ausschalten. Wenn man damit Musik hört, kann Umgebungslärm unhörbar werden (wirken gut bei fremdem Rasenmäherlärm, nahe gelegenem Baulärm etc.).
- Lärm müsste in Diskotheken unbedingt reduziert werden. Die Covid-19 Pandemie ist nicht zuletzt durch Diskotheken verbreitet worden. Durch den hohen Schallpegel sprechen die Menschen lauter wodurch die Sprache „feuchter“ wird und TröpfchInfektionen zunehmen!
- Lärm wird im Hypothalamus gefiltert. Dort wird entschieden, welche Geräusche ins Gehirn durchgelassen werden. Wenn man sehr lärmempfindlich ist, und sich vom Lärm nicht „distanzieren“ kann, können zum Schlafen niedrig potente Neuroleptika (machen müde!) verwendet werden. (Nur nach Rücksprache mit dem Arzt).
- Ich habe jemanden gekannt, die in den frühen Morgenstunden durch Rückfahrwarner von LKWs regelmäßig geweckt wurden. Sie haben einen Job als Zeitungsausträger angenommen und konnten dadurch ihren Tagesablauf so verändern, dass sie zu Zeiten schlafen konnten, zu denen es wieder etwas ruhiger war.
Ich freue mich über weitere Ideen (Bitte unter Kommentare einbringen)