Ernährung in der Schwangerschaft Teil-I (Gifte in Nahrungsmitteln)

Zuerst die gute Nachricht:

Ernährung darf nicht zu ernst genommen werden. Seit Jahrtausenden haben Frauen gesunde Kinder auf die Welt gebracht und die Natur hat es so eingerichtet, dass werdende Mutter genau auf diejenigen Nahrungsmittel Lust bekommen, deren Inhaltsstoffe sie gerade am meisten brauchen.

Umgekehrt entsteht Abneigung gegen genau diejenigen Nahrungsmittel und Gerüche, die für das ungeborene Kind schädlich sein können. Man kann deshalb getrost Lust-gesteuert essen und braucht sich dabei eigentlich gar nicht so viel Gedanken machen, was man essen soll. Auch wird die Resorptionsleistung des Darmes deutlich erhöht, sodass viele Nahrungsmittelunverträglichkeiten „ausheilen“, solange die Schwangerschaft besteht.

Jetzt aber die anstrengende Nachricht:

Die Erfahrung hat aber auch gezeigt, dass Aborte gar nicht so selten sind, dass Missbildungen ein Thema sind und dass viele Krankheiten, die erst im Erwachsenenalter auftreten, ihren Ursprung schon im Mutterleib noch vor der Geburt genommen haben. Die Erfahrung hat auch gezeigt, dass man mit dem heutigen Wissen eigentlich sehr viel dagegen unternehmen konnte, wenn nur ein paar Regeln werden, die eigentlich gar nicht so schwer sind. Stellt man sich also die Frage, worum geht es bei der Ernährung in der Schwangerschaft eigentlich kristallisieren sich 4 Ziele heraus:

  • Schutz vor Vergiftung
  • Schutz vor Infektionen
  • Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen
  • Metabolische Programmierung beachten

Bei der richtigen Ernährung in der Schwangerschaft geht es also nicht so sehr darum, was man essen soll, um keine Mangelzustände zu bekommen (das wird im Normalfall autonom durch Heißhunger auf verschiedene Nahrungsmittel von der Natur gesteuert), sondern es geht vielmehr darum, was man NICHT essen soll, um das Kind vor Schaden zu bewahren. Ich möchte hier ein wenig ausholen und die Hintergründe erklären:

Schutz vor Vergiftungen

Zunächst besteht die Gefahr einer Vergiftung des ungeborenen Kindes, denn jede Nahrung enthält nicht nur lebensnotwendige Inhaltsstoffe, die wir zum Überleben brauchen, sondern auch giftige Bestandteile gegen Fressfeinde. Wir Menschen haben ausgezeichnete Entgiftungssysteme, sodass wir von unseren täglichen kleinen Vergiftungen durch Nahrungsmittel in der Regel gar nichts merken. Das ungeborene Kind muss diese Entgiftungsenzyme aber erst im Laufe seines embryonalen Lebens aufbauen und kann deshalb diese Gifte noch nicht so gut abbauen. Das bedeutet, dass es zu Beginn einer Schwangerschaft beim Kind zu Schäden kommen kann, obwohl die Mutter gar nichts spürt. Ein typisches Beispiel ist Kaffee: Während die Mutter große Mengen Koffein entgiften kann, ist das Ungeborene dazu noch nicht in der Lage, weil die entsprechenden Entgiftungsenzyme noch nicht vorhanden sind. Deshalb wird der werdenden Mutter geraten, möglichst keinen Kaffee zu trinken.

Damit das Kind in der Frühschwangerschaft nicht völlig schutzlos einer möglichen Vergiftung ausgeliefert ist, produziert die Plazenta ein Hormon namens HCG (humanes Choriongonadotropin). HCG wird schon sehr früh in der Schwangerschaft gebildet, sodass es sogar in Schwangerschaftstests als Nachweis für das Bestehen einer Schwangerschaft verwendet wird. HCG bewirkt, dass das Brechzentrum im Gehirn der Mutter empfindlicher wird. Das ist auch der Grund, warum Übelkeit oft eines der ersten Anzeichen einer Schwangerschaft ist und warum manche Frauen während der Schwangerschaft (unstillbares) Erbrechen entwickeln. Der Sinn dieses Phänomens liegt darin, dass die Mutter eine Abneigung vorwiegend gegen solche Nahrungsmittel entwickelt, die für das Kind gefährlich sein könnten. Die Mutter entwickelt schon oft nur durch den Geruch dieser Nahrungsmittel Übelkeit. Das Kind schützt sich auf diese Weise davor, dass die Mutter etwas isst, was für das Kind giftig sein könnte.
Dazu ein Beispiel: Wenn eine nicht schwangere Frau Zwiebeln liebte, kann der Geruch von gebratenen Zwiebeln bei der gleichen Frau, wenn sie schwanger ist, Übelkeit oder sogar Erbrechen auslösen, sodass sie Zwiebeln meidet. Damit hat sich das Kind vor den giftigen Zwiebelölen geschützt. So regelt die Natur die „richtige“ Ernährung, es sei denn, Mütter, Schwiegermütter, Freundinnen, Verwandte oder Gesundheitsberaterinnen raten, doch dieses oder jenes Lebensmittel zu essen, „weil es so gesund ist“. Vor allem muslimische Frauen sind hier großen Gefahren ausgesetzt, da es in diesem Kulturkreis oft als unhöflich gilt, von der Schwiegermutter angebotenes Essen abzulehnen, auch wenn der Schwangeren „zum Kotzen“ zumute ist. Hier gilt die unumstößliche Regel „Was man nicht mag, sollte man in der Schwangerschaft nicht essen“ – auch wenn es unhöflich ist. Das müssen auch muslimische Schwiegermütter akzeptieren, wenn sie sich nicht mitschuldig machen wollen, dass ihr Enkelkind zu Schaden kommt.

Schließlich ist zu beachten, dass es Stoffwechselstörungen gibt, die zu einer übermäßigen Bildung von Giftstoffen im Körper der Mutter führen können und damit dem Kind Schaden zufügen können. Am bekanntesten ist das Homocystein, das zu einer Schädigung des Rückenmarks führen kann und durch die Zufuhr der Vitamine B6 (Pyridoxin), B9 (Folsäure) und B12 (Cobalamin) leicht gesenkt werden kann. Vor allem die Zufuhr von Folsäure ist für ihre schützende Wirkung bekannt. Dies gilt aber auch für viele andere Spurenelemente und Vitamine. Die handelsüblichen Vitaminpräparate für Schwangere enthalten meistens diese Vitamine. Andere, nicht für eine Schwangerschaft ausgelegte Vitaminpräparate, sollte man lieber nicht einnehmen, da ihre Zusammensetzung nicht auf eine Schwangerschaft abgestimmt ist und oft zu viele Vitamine und Spurelemente enthalten sind.

Ein weiteres Beispiel für mütterliche Toxine ist die Phenylketonurie. Wenn die schwangere Mutter an dieser Krankheit leidet und ihre spezielle Diät während der Schwangerschaft nicht streng genug einhält, kann die entstehende Brenztraubensäure das Kind schädigen. Es gibt Hunderte solcher „seltenen Krankheiten“, die alle in spezialisierten Zentren behandelt werden müssen. Wenn in der Verwandtschaft irgendjemand an einer „seltenen Krankheit“ leidet, sollte man das mit dem Arzt besprechen. Denn rechtzeitig erkannt, kann hier hervorragend vorgebeugt werden.

Zu den häufigsten Toxinen, welche in der Schwangerschaft unbedingt vermieden werden sollten, zählen:

  • Alkohol ist absolut zu meiden! Hier gibt es keine Kompromisse – auch nicht mit einem „Gläschen“ Wein etc. Jeder Arzt oder Berater, der versucht, dies abzuschwächen, handelt unverantwortlich! Alkohol in der Schwangerschaft kann zu Fehlbildungen und Hirnschäden führen. Bereits 1 Glas Alkohol kann zum fötalen Alkoholsyndrom führen, da der Embryo Alkohol nicht abbauen kann!
  • Nikotin: Während der Schwangerschaft MUSS mit dem Rauchen aufgehört werden. Sonst kann es zu Mangelgeburten und einer Reihe von Folgeschäden kommen. Es ist einer der Hauptrisikofaktoren für den plötzlichen Kindstod (SIDS). Es wird auch mit der Entstehung des Hyperaktivitätssyndroms in Verbindung gebracht. Vermeiden Sie auch längere Aufenthalte in verrauchten Räumen.
  • Kaffee und koffeinhaltige Getränke (der Embryo kann Koffein nicht abbauen!). Koffein kann zu Aborten führen, wobei bis zu einer Tasse Kaffee pro Tag noch tolerabel erscheinen. Man kann davon ausgehen, dass Koffein ab ca. 375 mg/Tag zu einer erhöhten Rate von Aborten führt. Dabei ist zu beachten, dass diese Menge durch ca. 1-3 Tassen Kaffee (je nach Stärke) oder andere koffeinhaltige Getränke (schwarzer Tee, grüner Tee, Energy-Drinks, Cola, Trinkschokolade u.a.) schnell erreicht wird. Frauen, die zu habituellen Aborten neigen, sollten Kaffee und koffeinhaltige Getränke während der Schwangerschaft generell meiden.
  • Nüsse: Enthalten sehr oft Pilzgifte, die vom Kind nicht entgiftet werden können. Meistens schmecken befallene Nüsse „ranzig“, aber nicht immer, und wenn man geriebene Nüsse isst, kann man davon ausgehen, dass immer ein Teil der Nüsse, die mit giftigen Pilzen kontaminiert sind, mit gemahlen wurde. Daher vermeiden sie vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel Nüsse.
  • Fische aus belasteten Meeren (Ostsee!), können Schwermetalle enthalten. Manche Fische reichern Schwermetalle und Umweltgifte (Dioxine, polychlorierte Biphenyle) an und sollten deshalb in der Schwangerschaft vermieden werden. Zu den besonders belasteten Fischen gehören Hai, Schwertfisch, Makrele, Thunfisch und Seeteufel. Fische mit geringerem Quecksilbergehalt sind Lachs, Forelle, Hering, Sardine und Kabeljau.
  • Muscheln filtern Gifte aus dem Wasser und reichern sie an (z. B. TNT aus Bomben in der Nordsee). Gleiches gilt für Algen (z. B. Alginate in industriell hergestellten Lebensmitteln).
  • Baldrian-Tee und andere Kräuter-Tees, enthalten oft pharamakologisch wirksame Substanzen und sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.
  • Glutamat wird als Geschmacksverstärker verwendet, passiert die Plazentaschranke und führt möglicherweise zu Störungen der embryonalen Hypophysenfunktion vor allem im 3. Trimester.
  • Kunststoffverpackungen (Plastikverpackungen, Kunststoffdeckel, Dichtungen in Metalldeckeln usw.) können Weichmacher enthalten, die fortpflanzungsgefährdend sein können (z. B. Bisphenol A, 2-Ethylhexansäure usw.).
  • Suchtmittel und Drogen.
  • Medikamente (Informationen darüber, welche Medikamente während der Schwangerschaft eingenommen werden dürfen, finden Sie unter www.Embryotox.de).

Bitte beachten Sie, dass in jedem Fall ihr behandelnder Arzt zu konsultieren ist. Folge II kommt in Kürze!

Fragen und Kommentare sind willkommen.

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