Redewendung. „Jemandem ist eine Laus über die Leber gelaufen“

Redewendungen medizinisch erklärt
Buch: Redewendungen medizinisch erklärt

Die Redewendung „Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen“ bedeutet, dass man sich ärgert. Bei Ärger kann es zu Spasmen der Gallenwege kommen, die man als wellenförmige Bewegung über der Leberregion spüren kann. Die Beschwerden entsprechen dem Krankheitsbild, der „Gallengangsdyskinesie“, mit schmerzhaften Spasmen der Gallenblase, Gallengänge und des M. Sphinkter oddi.

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Redewendung: „vor Wut schäumen“

Redewendungen medizinisch erklärt
Buch: Redewendungen medizinisch erklärt

Die Redewendung „vor Wut schäumen“ bedeutet, dass jemand besonders wütend ist. Wenn jemand aufgeregt oder sehr wütend ist, wird die Aussprache feuchter, manchmal bildet sich sogar etwas Schaum vor dem Mund: „Man schäumt vor Wut“.

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Die verschiedenen Arten der Peristaltik

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Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Digestive_system_-_Peristalsis_2_–_Smart-Servier.png

Als Peristaltik bezeichnet man die Bewegungen des Darms. Sie dient der Durchmischung und dem Weitertransport des Nahrungsbreis. Eine gestörte Peristaltik kann zu zahlreichen Beschwerden führen, die häufig mit der Diagnose „Reizdarmsyndrom“ abgetan werden.

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Neurotheologie (Teil 5): Was sind Entheogene?

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Als Entheogene werden psychoaktive Substanzen bezeichnet, die vor allem bei rituellen Handlungen verwendet werden, um „spirituelle Erlebnisse“ oder „Gotteserfahrungen“ zu erlangen. Pharmakologisch gehören sie zur Gruppe der Psychedelika. Entheogene könnte man auch als „spirituelle Drogen“ bezeichnen.

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Was hat das Frühstücksmüsli mit dem Nationalsozialismus zu tun?

[[File:Bundesarchiv Bild 119-2179, Walter Richard Darré.jpg|Bundesarchiv_Bild_119-2179,_Walter_Richard_Darré]]
[[File:Bundesarchiv Bild 119-2179, Walter Richard Darré.jpg|Bundesarchiv_Bild_119-2179,_Walter_Richard_Darré]]

Kaum jemand, der sein Frühstücksmüsli isst, weiß, dass er sich gerade nach der nationalsozialistischen Ernährungslehre ernährt. „Was hat das Frühstücksmüsli mit dem Nationalsozialismus zu tun?“ weiterlesen

Neurotheologie (Teil 4): Was macht das limbische System?

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Im Laufe der Evolution hat sich nach dem Mittelhirn, das vor etwa 500 Millionen Jahren entstanden ist, das Kleinhirn entwickelt. Das war vor etwa 350 Millionen Jahren. Es ist vor allem für die Koordination von Bewegungen und das Gleichgewicht zuständig und scheint bei der Entstehung religiöser oder spiritueller Gefühle keine wesentliche Rolle zu spielen. Allerdings wurde in einer Studie mit dem Entheogen IBOGA (=Substanz die „Gotteserfahrungen“ auslösen kann)  eine Wirkung auf den Nucleus fastigialis im Kleinhirn beschrieben. Mit diesem Entheogen können auch Nahtod-ähnliche Erfahrungen ausgelöst werden. Neuere Untersuchungen des Kleinhirns zeigen, dass das Kleinhirn weit mehr Aufgaben hat als nur die Koordination von Bewegungen. Inwieweit das Kleinhirn an spirituellen Erfahrungen beteiligt ist, ist noch nicht bekannt.

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Neurotheologie (Teil 3): Haben Tiere religiöse Gefühle?

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Im Laufe der Evolution haben sich im Gehirn Strukturen und Schaltkreise entwickelt, die das Überleben sichern. So weisen viele Tiere wie Vögel und Säugetiere Hirnstrukturen auf, die als Grundlage für kooperatives Verhalten und soziale Strukturen dienen. Dies erhöhte die Wahrscheinlichkeit, zu überleben und sich fortpflanzen zu können. Solche „Überlebensschaltkreise“ finden sich bereits in entwicklungsgeschichtlich sehr alten Hirnstrukturen, die auch bei der Entstehung religiöser Gefühle eine Rolle spielen dürften.

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Neurotheologie (Teil 2): Wo ist der Sitz der Seele?

Bei der Annahme, dass es eine Seele gibt, stellt sich die Frage, ob die Seele einen „Sitz“ im Körper hat und wenn ja, wo er sich befindet.

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Neurotheologie (Teil 1): Eine Einführung

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Als Arzt bin ich weder Neurowissenschaftler noch Theologe, aber mich interessiert, was in den Köpfen religiöser Menschen vorgeht. Warum sie von ihrem Glauben so überzeugt sind, dass sie oft sogar bereit sind, dafür zu sterben oder in den Krieg zu ziehen.
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Micro-RNA was ist das? (Nobelpreis 2024 wurde für die Erforschung der miRNA vergeben)

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Heuer (2024) wurde der Nobelpreis für Medizin an Victor Ambros und Gary Ruvkun für Ihre Arbeiten zu micro-RNA (miRNA) vergeben.

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Emotionen (Teil I): Wie entsteht Ärger im Gehirn?

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Ärger ist ein alltägliches Gefühl, das oft erlebt wird, doch wenig Menschen machen sich Gedanken darüber, was dabei im Gehirn vorgeht und wie man Ärger behandeln könnte.

Warum sollte Ärger behandelt werden? Einfach deshalb, weil häufiger und anhaltender Ärger krank macht, und zwar nicht nur andere Menschen, sondern auch sich selber. Schließlich ärgert man sich! „Emotionen (Teil I): Wie entsteht Ärger im Gehirn?“ weiterlesen

Fibromalgie. Eine neue Hypothese ihrer Entstehung


[[File:Tender points fibromyalgia.svg|Tender_points_fibromyalgia]]

Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie äußert sich durch Schmerzen an den Sehnenansätzen derjenigen Muskeln, die den Körper gegen die Schwerkraft halten müssen. Diese Muskulatur, die gegen die Schwerkraft arbeitet, wird auch als tonische Muskulatur bezeichnet. Die der Fortbewegung dienende Muskulatur wird als phasische Muskulatur bezeichnet und ist bei Fibromyalgie nicht betroffen. Das unterscheidet die Fibromyalgie auch von der Polmyalgia rheumatica, bei der alle Muskeln schmerzhaft sind. Außerdem spricht die Polmyalgia rheumatica auf eine Therapie mit Kortison sehr gut an, während die Fibromyalgie nur schlecht oder gar nicht auf Kortison anspricht.

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