Neurotheologie (Teil 4): Was macht das limbische System?

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Im Laufe der Evolution hat sich nach dem Mittelhirn, das vor etwa 500 Millionen Jahren entstanden ist, das Kleinhirn entwickelt. Das war vor etwa 350 Millionen Jahren. Es ist vor allem für die Koordination von Bewegungen und das Gleichgewicht zuständig und scheint bei der Entstehung religiöser oder spiritueller Gefühle keine wesentliche Rolle zu spielen. Allerdings wurde in einer Studie mit dem Entheogen IBOGA (=Substanz die „Gotteserfahrungen“ auslösen kann)  eine Wirkung auf den Nucleus fastigialis im Kleinhirn beschrieben. Mit diesem Entheogen können auch Nahtod-ähnliche Erfahrungen ausgelöst werden. Neuere Untersuchungen des Kleinhirns zeigen, dass das Kleinhirn weit mehr Aufgaben hat als nur die Koordination von Bewegungen. Inwieweit das Kleinhirn an spirituellen Erfahrungen beteiligt ist, ist noch nicht bekannt.

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Neurotheologie (Teil 3): Haben Tiere religiöse Gefühle?

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Im Laufe der Evolution haben sich im Gehirn Strukturen und Schaltkreise entwickelt, die das Überleben sichern. So weisen viele Tiere wie Vögel und Säugetiere Hirnstrukturen auf, die als Grundlage für kooperatives Verhalten und soziale Strukturen dienen. Dies erhöhte die Wahrscheinlichkeit, zu überleben und sich fortpflanzen zu können. Solche „Überlebensschaltkreise“ finden sich bereits in entwicklungsgeschichtlich sehr alten Hirnstrukturen, die auch bei der Entstehung religiöser Gefühle eine Rolle spielen dürften.

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Neurotheologie (Teil 2): Wo ist der Sitz der Seele?

Bei der Annahme, dass es eine Seele gibt, stellt sich die Frage, ob die Seele einen „Sitz“ im Körper hat und wenn ja, wo er sich befindet.

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Neurotheologie (Teil 1): Eine Einführung

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Als Arzt bin ich weder Neurowissenschaftler noch Theologe, aber mich interessiert, was in den Köpfen religiöser Menschen vorgeht. Warum sie von ihrem Glauben so überzeugt sind, dass sie oft sogar bereit sind, dafür zu sterben oder in den Krieg zu ziehen.
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Emotionen (Teil I): Wie entsteht Ärger im Gehirn?

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Ärger ist ein alltägliches Gefühl, das oft erlebt wird, doch wenig Menschen machen sich Gedanken darüber, was dabei im Gehirn vorgeht und wie man Ärger behandeln könnte.

Warum sollte Ärger behandelt werden? Einfach deshalb, weil häufiger und anhaltender Ärger krank macht, und zwar nicht nur andere Menschen, sondern auch sich selber. Schließlich ärgert man sich! „Emotionen (Teil I): Wie entsteht Ärger im Gehirn?“ weiterlesen

Nahtoderlebnisse medizinisch erklärt (Teil V „Out of body experience“)

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Ein weiteres häufig geschildertes „Erlebnis“ bei Menschen mit Nahtoderfahrungen ist die Beschreibung, dass sie das Gefühl haben „ihren Körper zu verlassen und sich selber beobachten zu können“. Siehe dazu auch den Fragebogen von Greyson.

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Sterben in Würde (unzulängliches Sterbeverfügungsgesetz)

Leserbrief vom 25.09.2024 in der SNAm 19.9.2024 hat sich der österreichische Verfassungsgerichtshof mit dem Sterbeverfügungsgesetz befasst und eine öffentliche Anhörung durchgeführt. Das Ergebnis ist noch nicht bekannt. Aber es betrifft uns alle. Wenn kirchliche Kräfte gegen eine humane Sterbehilfe sind, weil sie einen Sinn im Leiden sehen, dann sollen sie dieses Leiden in ihrem eigenen Leben auf sich nehmen. Es kann aber nicht sein, dass die Kirche Einflussnahme auf den Gesetzgeber nimmt, sodass auch nichtgläubige Menschen völlig unnötig Leiden auf sich nehmen müssen und unter Schmerzen sterben sollen. „Sterben in Würde (unzulängliches Sterbeverfügungsgesetz)“ weiterlesen

Nahtoderlebnisse medizinisch erklärt (Teil IV „Ego-Dissolution“)

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Bild: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons

Ein weiteres häufig geschildertes „Erlebnis“ bei Menschen mit Nahtoderfahrungen ist die Beschreibung, dass sie sich „mit dem Universum eins fühlen“ oder „Gott erlebt haben“. Siehe dazu auch den Fragebogen von Greyson. „Nahtoderlebnisse medizinisch erklärt (Teil IV „Ego-Dissolution“)“ weiterlesen

Können Sie rechnen?

Ein ungelöstes Rätsel?

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Drei Freunde gehen in ein Hotel und mieten ein Zimmer für 30 Dollar. Sie freuen sich, ein so günstiges Zimmer gefunden zu haben, und jeder zahlt 10 Dollar. Kurz nachdem sie in ihrem Zimmer angekommen sind und ihre Sachen ausgepackt haben, kommt der Rezeptionist mit 5 Dollar in der Hand und sagt: „Ich muss mich entschuldigen, ich habe versehentlich 30 Dollar verrechnet, aber das Zimmer kostet nur 25 Dollar“ und gibt ihnen die 5 Dollar zurück. Die 3 Freunde freuen sich sehr, jeder nimmt sich einen Dollar und gibt dem Hotelangestellten die restlichen 2 Dollar als Trinkgeld. Da jeder der Freunde 1 Euro zurückbekommen hat, bezahlte jeder nur 9 Dollar für das Zimmer: 3 × 9 = 27 plus die 2 Dollar, die sie dem Hotelangestellten gegeben haben, ergeben zusammen 29 Dollar. Ursprünglich haben sie 30 Dollar bezahlt. Wer hat also den dreißigsten Dollar?

Bitte nicht weiterlesen, bevor Sie das Rätsel gelöst haben!

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Nahtoderlebnisse medizinisch erklärt (Teil III „Lebensfilm“)

Bild: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d7/Muybridge_horse_gallop_animated_2.gif

Einer der häufigsten „Beweise“ für ein Leben nach dem Tod sind sogenannte Nahtoderlebnisse. Menschen, die klinisch tot waren und erfolgreich wiederbelebt wurden, berichten manchmal (nicht immer!) von sogenannten Nahtoderfahrungen. Das sind Erlebnisse, die sie hatten, als sie bewusstlos waren oder als „klinisch tot“ galten. „Nahtoderlebnisse medizinisch erklärt (Teil III „Lebensfilm“)“ weiterlesen

Nahtoderlebnisse medizinisch erklärt (Teil II Licht am Ende eines Tunnels)

Bild: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bb/Ascent_of_the_Blessed.jpg

Einer der häufigsten „Beweise“ für ein Leben nach dem Tod sind sogenannte Nahtoderlebnisse. Menschen, die klinisch tot waren und erfolgreich wiederbelebt wurden, berichten manchmal (nicht immer!) von sogenannten Nahtoderfahrungen. Das sind Erlebnisse, die sie hatten, als sie bewusstlos waren oder als „klinisch tot“ galten. „Nahtoderlebnisse medizinisch erklärt (Teil II Licht am Ende eines Tunnels)“ weiterlesen

Nahtoderlebnisse medizinisch erklärt (Teil I)

Bild: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/72/Anna_Sahlst%C3%A9n_-_Passage.jpg

Einer der häufigsten „Beweise“ für ein Leben nach dem Tod sind sogenannte Nahtoderlebnisse. Menschen, die klinisch tot waren und erfolgreich wiederbelebt wurden, berichten manchmal (nicht immer!) von sogenannten Nahtoderfahrungen. Das sind Erlebnisse, die sie hatten, als sie bewusstlos waren oder als „klinisch tot“ galten. „Nahtoderlebnisse medizinisch erklärt (Teil I)“ weiterlesen